Letzte Sonntagswanderung 2016 der Tourist GmbH Wörrstadt – letzte km der Jakobusgesellschaft 2016 von „200 km auf dem rheinhessischen Jakobsweg"
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Geschrieben von Gudrun Kayser
Ausgestattet mit dem Rheinhessischen Pilgerpass und dem ersten Stempel aus Sulzheim startete die Gruppe Pilgerinteressierter zur letzten Sonntagswanderung der Tourist GmbH in Wörrstadt. Es war auch gleichzeitig die letzte Pilgertour in diesem Jahr von „200 km auf dem rheinhessischen Jakobsweg" der Jakobusgesellschaft Rheinhessen im Rahmen des 200. Jubiläumsjahres.
So unterschiedlich wie die Teilnehmer war auch deren Motivation an dieser Tour teilzunehmen. Da erfuhr man, dass der ein oder andere Pilger mittlerweile vom Pilgervirus infiziert ständig unterwegs ist. Da gab es solche, die auf den großen Wegen in Spanien, Frankreich oder Portugal schon unterwegs waren und gerne Tipps und Erfahrungen austauschten und weiter gaben. Und auch eine kleine Gruppe, die einfach neugierig war auf das, was der Tag und Rheinhessen zu bieten haben, ging mit auf die Pilgerstrecke.
Die letzte Tour des Jahres 2016 führte auf dem Originalweg von Sulzheim über Wörrstadt nach Spiesheim. Von dort ging es weiter über die Schleife Ensheim, Rommersheim wieder zurück nach Sulzheim an den Ausgangspunkt. In Spiesheim war es Georg Regner, der die Teilnehmer an seinem großen Wissensschatz teilhaben ließ. Egal, ob über das Dorf, die Geschichte der liebenswerten Bewohner oder die beiden Kirchen. Da gab es nichts, was an Fragen unbeantwortet blieb. Auch über die Gemeinsamkeiten der Dörfer und Kirchen am Wegrand und die vielen sehenswerten „Kleinigkeiten" wusste die Pilgerbegleiterin Gudrun Kayser ihrer Gruppe einiges Wissenswerte zu berichten. Wie in Rheinhessen üblich durfte natürlich auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Der Spiesheimer Turm bot die wunderbare Kulisse für ein gemeinsames Picknick aus dem Rucksack.
Enttäuscht wurde niemand, dies sei schon vorab festgehalten. Es ist immer wieder schön, wenn das Fazit einer solchen Tour beim gemeinsamen Abschluss lautet: mit netten, sympathischen und interessanten Menschen unterwegs gewesen, Neues gesehen und gehört, die Schönheit Rheinhessens bewusst wahrgenommen, wieder ein paar Kleinode am Wegrand entdeckt und etwas darüber erfahren zu haben. Auch darüber war man sich auch einig: Nehmt mich bitte in den Verteiler auf, damit ich dabei sein kann wenn es 2017 wieder heißt „200 km auf dem rheinhessischen Jakobsweg" bzw. bei einer der interessanten Sonntagswanderungen der Tourist GmbH. Scheint, dass der Virus auch heute wieder zugeschlagen hat.
Text: Gudrun Kayser/Bilder: Susan Kayser
Spiegelungen und Wasser im Alten Trafoturm in Sulzheim
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Geschrieben von Gudrun Kayser
Am Freitagabend hatten sich fast 50 Interessierte zur Vernissage von Jürgen Sauer unter dem Thema Spiegelungen und Wasser beim Alten Trafoturm in Sulzheim zusammengefunden. Nach der Begrüßung durch Ortsbürgermeister Ulf Baasch, der noch einmal die vielfältigen Aktivitäten im Ort anlässlich der 1250-Jahrfeier hervorgehoben hatte, kündigte Jürgen Sauer eine spannende Ausstellung an, bei der die Besucher die Bilder mit offenen Augen und einem kreativen Blick betrachten sollten.
Und in der Tat: Kreativität war erforderlich, um die großformatigen Fotos, zum Teil gerahmt, auf Leinen aufgezogen oder acryliert, zu entschlüsseln. In der unteren Etage konnten sich die Besucher an Bildern mit gespiegelten Wolken, Brücken oder Häusern erfreuen, einen besonderen Blick gewährte die Aussicht aus einem Leichtflugzeug auf Mainz. Sie entdeckten die Kliniken oder auch das alte Bruchwegstadion aus einer ungewohnten Perspektive. Der Blick auf Rüdesheim entführt die Zuschauer durch die blass farbenen Häuser fast ein wenig nach Venedig.
Im ersten Stock entspann sich unter vielen Besuchern eine Diskussion darüber, was genau auf den Bildern zu sehen war, wo sind Spiegelungen und was zählt zur Realität? Mit Hilfe des Fotografen konnte im Rahmen einer kurzen Führung entschlüsselt werden, dass Wasserspiele auf dem Rynek in Breslau durch in viele Teile gesprungenes Sicherheitsglas fotografiert worden waren. Unsichtbar aufgehängte Glas-Mobiles lassen einen Kirchturm mit Hahn aus einer neuen Perspektive erblicken. Eine Besucherin fühlte sich erinnert an Bilder von Lyonel Feininger. Auch erkennt man, dass man gar nicht weit in die Ferne schweifen muss, um rätselhafte Bilder zu machen. Die puzzleartig, wie aus Einzelteilen bestehende, gespiegelte Fassade kann man in Wallertheim sehen.
Im zweiten Stock des Turms spannte sich der Bogen der Motive von tiefblauen Spiegelungen, wie beispielsweise der Alhambra in Granada, hin zu grell-orangefarbenen Motiven, benannt Engelsgleich oder Spiegel der Gesellschaft, einem Foto, auf dem ein Paar, erschöpft vom Gang durch die Stadt die Füße in einer Wasser-Fußmassage erfrischen lässt bis hin zu den Schatzsuchern, die im Niedrigwasser des Rheins dem Nibelungen-Gold nachspüren.
Eine gelungene Ausstellung, da waren sich alle Besucher, die aus der näheren Umgebung, aber auch aus Mainz, Alzey oder Bad Kreuznach angereist waren, einig. Auch einige der Flüchtlinge, die vom Fotografen betreut werden, zeigten sich begeistert von den Bildern. Jürgen Sauer verspricht eine weitere Ausstellung mit interessanten Motiven aus Rheinhessen. Wir sind gespannt.