Einweihung des Sulzheimer Schildbergturmes

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Nach der musikalischen Einleitung durch die Jagdhornbläser Werner Weis, Tobias Strack, Josef Gruber und Norbert Jung begrüßte der Vorsitzende des Fördervereins „Treff am Schildberg e. V.“ Karl-Heinz Kayser die anwesenden Sponsoren und Besucher.

Zu Beginn machte er einige Ausführungen zum Bau des Schildbergturmes.

Seine Idee, einen Aussichtsturm auf Sulzheims höchstem Berg – dem Schildberg - zu errichten, wurde bereits Ende des letzten Jahrhunderts in fröhlicher Runde einiger Winzer und Sänger (Jakob Clemens, Hans Dick, Alfons Weis, Georg Arnold) geboren und auch von ihm weiter verfolgt. Zunächst sollte ein Weinberg auf dem Schildberg privat erworben werden, um dort den Turm zu errichten. Da dieser Landkauf nicht zustande kam, konnte die Ortsgemeinde überzeugt werden, ihr Grundstück mit dem alten Wingertsschützenhäuschen dafür zur Verfügung zu stellen. So konnte dann Anfang 2005 der erste Plan- unter Einbeziehung dieses vorhandenen Häuschens - zur Bauvoranfrage eingereicht - und zur Kerb in der Gemeindehalle vorgestellt werden. Diese Vorstellung wurde mehrere Jahre an Kerb, in Vereinen und bei Bürgerversammlungen wiederholt, mit unterschiedlicher Resonanz.

Mit dem an die Gotik angelegten Baustil wurde versucht, sich von den anderen Weinbergstürmen in der Umgebung abzuheben.

Eine markante Wende bekam dieses Projekt, als der früher bereits angefragte Winzer Philipp Jakob Frey der Gemeinde einen Teil seines an höchster Stelle des Schildbergs gelegenen Weinbergs überließ.

Um das Projekt nun zu realisieren wurde 2010 der Förderverein „Treff am Schildberg e.V.“ gegründet. Dessen Tätigkeit wurde mit einer Anschubfinanzierung durch die Gemeinde in Höhe von 5000 Euro unterstützt.

Das Ziel des Fördervereins ist es – neben der Beschaffung von finanziellen und materiellen Mitteln - die herausragende Lage des Schildbergs touristisch und wirtschaftlich zu nutzen. Neben der Naherholung für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort, sollen auch der Fremdenverkehr und der Wein im Zentrum von Rheinhessen über die Ortsgrenzen hinweg gefördert werden.

Von den mittlerweile 30 Mitgliedern des Fördervereins werden jährlich einige Veranstaltungen ehrenamtlich durchgeführt, um die Turmfinanzierung aufzubessern. Es beginnt Anfang Januar mit dem Event „Glühender Schildbergturm“, gefolgt von „Hexentreff am Schildbergturm“, „Kerbeweinwanderung“, „Midsummernight“ und „Kräuterbrunch“.

Wenn die Finanzen es dem Verein erlauben sollen im Außenbereich des Turmes noch Verbesserungen erfolgen. Unter dem Aspekt „Kunst am Turm“ denkt man an Kunstwerke, die den vorbeiführenden Jakobspilgerweg reflektieren.

Nach der erfolgten Baugenehmigung im Mai 2010 konnte durch die Unterstützung von mittlerweile 60 Sponsoren und vielen ehrenamtlichen Helfern – die auf einer Tafel im Turm aufgeführt sind – der Turm erstellt werden.

Der Baufortschritt war oft abhängig von den eingehenden Spenden, was dann auch der Grund für unsere 3jährige Bauzeit war. Denn im Gegensatz zu vielen Türmen in unserer Umgebung konnte man nicht in den Stadtsäckel greifen oder von dem EU-Leader-Programm Zuschüsse beantragen oder es in laufende Weinbergs-Flur-Bereinigungen einbringen.

Aber wie man heute sehen kann, ist der Turm bis auf Kleinigkeiten fertig gestellt. In den letzten Wochen erhielt er noch von Fa. Hermann seinen nach Entwürfen des Farbgestalters Professor Friedrich Ernst von Garnier vorgeschlagenen äußeren Anstrich.

Die Erscheinung des Turmes spiegelt die Farben der umliegenden Landschaft, die Farben der Vegetation im Laufe der Jahreszeiten und die Farben des Terroirs der Weinberge wieder.

Gemäß dem Motto des Fördervereins – Hier treffen sich Wege und Menschen - ist der Turm ein Bindeglied zwischen Wanderern, Natur- und Weinfreunden mit einem starken Bezug zur Natur, der Region und Sulzheim.

K.-H. Kayser bedankte sich bei allen, die bisher das Projekt unterstützten, ob durch Geld- oder Sachspenden oder handwerklich erbrachte Leistungen.

Einen besonderen Dank richtete er an den Architekten und Turmwart Werner Gerhard der unterstützt von seiner Frau Ursula und Wolfgang Schwarz sonntags den Turm öffnet und die Fahne hisst. Dank sagte er auch Gabi Zimmermann, für das von ihr überreichte selbst getöpferte Kunstwerk einer Turmspardose und allen immer wieder zur Hilfe bei Veranstaltungen bereiten Mitgliedern.

Danach kam es zur Weihe des Turmes durch unseren Pfarrer, Dekan Andreas Kaiser.

Nach der feierlichen Segnung erfolgte die Enthüllung der Sponsorentafel im Inneren des Turmes.

Auch die Ortsbürgermeisterin Gudrun Kayser sprach Dankesworte an den Vorstand des Fördervereins für seine hartnäckige und ausdauernde Arbeit, die zum Erfolg dieses großartigen Projektes für die Gemeinde geführt hat.

Die Jagdhornbläser des Jägerstammtisches Sulzheim forderten die Anwesenden mit ihrem „Signal zum Essen“ zu einem kleinen Umtrunk mit Zwiebelkuchen auf.

Für jeden Sponsor und die Fördervereinsmitglieder gab es eine kleine Überraschungstüte als Erinnerung an diese Einweihung.

K.-H.K.   /Bild: A. S.